Musik, Literatur, Kunst, Schallplatten
06.02.2022 Schallplattenbörse am 5.3.22 in Recklinghausen. Die Agentur Prinz veranstaltet im Palais Vest die dritte Schallplattenbörse seit 2018. Die Vinyl-Experten aus dem Schallplatten Kunsthaus sind auch mit mehreren Ständen vertreten.
31.12.2021 Das Schallplatten Kunsthaus in Recklinghausen schließt nach sehr erfolgreichen vier Monaten seine Tür. Erfolgreich insbesondere, weil durch einen Teil der Einnahmen aus dem Verkauf von Schallplatten, Gemälden, Bildern, Keramik und Kunstobjekten der Gastkirche und insbesondere der Obdachlosenhilfe in RE gespendet werden konnte. Alle am Projekt beteiligten Plattensammler, Künstler und Künstlerinnen "erwirtschafteten" einen erstaunlichen fünfstelligen Betrag, so dass, aufgestockt durch weitere Spenden, €10.000 an Pfarrer Ernsting übergeben werden konnten. Näheres entnehmen Sie bitte der Tagespresse im Januar 2022. Die Lust, 2022 ein ähnliches Vinyl-Kunst-Hilfsprojekt zu wiederholen, ist bei vielen Beteiligten sehr groß.
19.11.2021 SoKo Fußballfieber in RE
Die neue Literarische Gesellschaft und die Stadt Recklinghausen veranstalteten eine Lesung in der Stadtbibliothek mit Gerhard Henschel. Angekündigt war „Gerhard Henschel liest aus seinem Roman SoKo Fußballfieber“. Darüber zeigte sich Herr Henschel bei der Begrüßung etwas verwundert, war er doch darauf vorbereitet, aus seinem Schauerroman, dem bislang letzten Buch seiner „Martin Schlosser-Reihe“. Und aus einigen anderen Büchern und Artikeln, die in den 80er und 90er Jahren für KOWALSKI und Titanic geschrieben hatte. Zentrale Lesestoffe waren jedoch Auszüge aus den beiden Über-Regional-Krimis SoKo Heidefieber und SoKo Fußballfieber, wo zum einen der Autorenkollege Frank Schulz in einem winzigen Hohlraum eines Wohnmobils einer bayerischen Familie vom Balkan geschmuggelt wird (warum auch immer!) und Kommissar Gerold Gerold im geheimen Geheimarchiv des DFB mit einem hessischen Gemütsmenschen auf die Suche nach Geheimakten geht. Dass dabei der Hintergrund eine Geschichte über die Mutter des ehemaligen „DFB-Präsidenten während der Nazizeit, Otto Nerz“ ist ja schon skurril genug, aber was dann im geheimen Geheimarchiv sonst noch so sehen und hören ist, ließ die leider nur 14 Zuhörer in der Bibliothek laut lachen. Dass Henschel dabei weder der hessischen noch bairischen noch kölschen Mundart besonders mächtig, spielte absolut keine Rolle, sondern erhöhte eher noch das Vergnügen. Und dass Otto Nerz der Bundestrainer des DFB während der Nazizeit (und Vorgänger von Sepp Herberger) war und nicht der Präsident, verbuche ich mal unter „dichterische Freiheit“. Ein sehr vergnüglicher Abend, der mir von einem meiner Lieblingsautoren bereitet wurde.
Gerhard Henschel *1962, Mitarbeiter und freier Autor u.a bei KOWALSKI und Titanic
Veröffentlichungen (Auswahl): Künstlerroman; Arbeiterroman; Schauerroman, SoKo Heidefieber, SoKo Fußballfieber; Harry Piel sitzt am Nil. >6380<
17.11.2021
Kemper Profiler-Workshop im Schallplatten Kunsthaus
Noch etwa sechs Wochen hat der Pop-up-Shop in Recklinghausens Martinistraße geöffnet. Das besondere Konzept mit einer Mischung aus exzellentem Vinyl-Angebot, Kunst, Second-Hand-Kleidung und Musikbüchern wurde auch durch Live-Musik im und vor dem Laden kongenial ergänzt. Am 16.11. stellte nun die Firma Kemper aus RE ihren für ambitionierte Gitarristen entwickelten Verstärker Profiler und weitere Hardware vor. Christoph Kemper war selbst mit zwei Mitarbeitern vor Ort und konnte den Besuchern auch die Erfolgsgeschichte der Kemper-Verstärker. Anfang der 1990er Jahre gegründet, agiert die Firma mittlerweile weltweit und zählt Gitarristen und Techniker von Bands und Künstlern wie Accept, Madonna, Helene Fischer, Die Ärzte, Depeche Mode und die Toten Hosen zu ihren Kunden. Bei Barack Obamas Abschlusskonzert im Weißen Haus kam wie selbstverständlich auch der Profiler zum Einsatz. Weitere Informationen finden sich auf www.kempermusic.com.
Fußball und Musik – am 24.11. gibt es im Laden ein Fußball-Quiz und die schrägsten Fußballlieder, die je auf Schallplatten erschienen.
Erklären, testen, ausprobieren und fachsimpeln - Recklinghausens Top-Gitarristen machen sich mit dem digitalen Profiler vertraut. (Fotos jk)
02.11.2021 Seife, Schrullen, Vinyl, Miles Davis und Acryl
Seit September 2021 gibt es in Recklinghausen das Schallplatten Kunsthaus. Ein Pop-Up-Store, der wirtschaftlich von der Politik (Land und Stadt) unterstützt wird und mit seinem Konzept den Nerv der Musik- und Vinylkenner im Vest trifft. Etwa 5000 Schallplatten haben Henning Prinz und sein Kompagnon Chris Rump mit weiteren sechs Sammlern zum Verkauf ordentlich präsentiert. Sammler, die Platten verkaufen? Bei allen scheint es zu viel zu werden, Vinyl füllt ganze Wände, manchmal ganze Zimmer. Warum sich also nicht trennen und ein wenig Gutes tun? Die Gastkirche bekommt einen Teil des Erlöses vom Schallplattenverkauf, aber auch von den weiteren Artikeln im Geschäft: Bücher, Secondhand-Mode, Bilder (Aquarelle, Acryl), Plastiken, Seifen, Postkarten und jede Menge Schrullen. Schrullen? Kommen und entdecken!
Neben dem Verkauf wird es im November noch Lesungen, kleine Konzerte und die Premiere der Ladenhüter-Band „The Vinyls“ geben. Alle Informationen dazu gibt es viel genauer auf Insta und Facebook.
Schallplatten Kunstladen, Martinistraße 5, 45657 Recklinghausen (3 Minuten vom Bahnhof).
facebook.com/agenturprinz und/oder instagram.com/schallplatten_kunsthaus
„Die Paderborner Spieler haben Gott sei Dank keine Seemannsknoten in der Unterhose.“
Was will uns der Sky-Reporter Oliver Seidler am 15.9.2019 um 19Uhr48 beim 5:1 der Schalker in Paderborn damit nur sagen? Leser, die mit Paderborn oder Schalke vertraut sind, die aus der Unterhosenbranche stammen oder irgenzwie wat mit "Seemannsknoten" zu tun haben oder hatten, sind herzlichst aufgefordert, eine Erklärung oder wenigstens Interpretation dieses Seidler'schen Stoß- und Dankgebetes abzuliefern. Falls (falls!!!) ich mich jedoch verhört haben sollte und Seidler "Schneemannspfoten" gesagt haben sollte, wäre natürlich alles klar, dieser Artikel überflüssig und eine Entschuldigung bei der Verbalspitzenkraft von Sky meinerseits selbstverständlich. (H.B.)
Leseproben aus dem Vestischen Kalender 2019 (alle Texte (C) Joachim Kirstein
Auszug aus „Werden’s Deutscher!“ (Vestischer Kalender 2019)
( ... ) Sein erstes Jahr bei den Senioren absolvierte er beim damaligen Bezirksligisten VfL Drewer, der sich mit vielen A-Jugendspielern der Saison 1957/58 verstärkt hatte. Die Marler Zeitung schrieb damals, dass „die Erfolgsjugend nachrückt. Die A-Jugend war besonders erfolgreich und wurde Vize-Industriemeister und von den über 1.000 westfälischen Jugendmannschaften kam sie unter die letzten acht.“ Albert Haas erinnerte sich im März 2018 in einem Gespräch mit der Marler Zeitung ebenfalls an diese Zeit und die vielen Erfolge und unter anderem, dass die Mannschaft bis ins Finale um die Westfalenmeisterschaft (Anm. des Autors: Die Marler Zeitung schrieb damals „Industriemeisterschaft“) vordrang und „auf heimischem Gelände äußerst knapp mit 1:2 gegen Borussia Dortmund vor sage und schreibe 4.000 Zuschauern geschlagen geben musste.“ Heinz van Haaren erinnerte sich noch an den Dortmunder Torwart Horst Mühlmann in diesem Spiel, der in einem Zeitungsbericht der WAZ der „beste Mann auf dem Harkortplatz war (…)“ „Er spielte in der Oberliga West und in den ersten Jahren der Bundesliga für Schalke 04 und wechselte später in die amerikanische Football – Liga, wo er nur eingewechselt wurde, um spezielle Freistöße, vergleichbar mit dem Strafstoß im Fußball, zu treten.“
Heinz fühlte sich als junger Spieler eigentlich sehr wohl in Drewer. Sein Talent war aber auch der Spvgg Marl aufgefallen und ein Wechsel dorthin im Gespräch. Als er einen VfL-Funktionär sagen hörte, dass „man Reisende nicht aufhalten sollte“, stand sein Entschluss fest, zum Nachbarverein, wo er mit seinem späteren Freund Reinhold Wosab spielte, zu wechseln.
Auszug aus „Ich war ein Junge von der Straße“ (Vestischer Kalender 2019)
( … ) 1962 wurde der FC Leusberg gegründet und als Lothar zehn Jahre alt war, durfte er in der Schülermannschaft mitspielen, in der auch sein fünf Jahre älterer Bruder aktiv war. Mit einem guten Zeugnis beendete er nach neun Jahren seine Schulzeit an der Weißenburgstraße. „Ich begann am 1.9.1969 bei Blaupunkt in Herne als Feinmechaniker und Werkzeugmacher. Lieber wäre ich Radio- und Fernsehmechaniker geworden, aber Blaupunkt hatte in diesem Bereich bereits alle Ausbildungsplätze vergeben. Als 15jähriger spielte ich bereits in der
A-Jugend beim FC Leusberg und wechselte dann 1972 in die A-Jugend von Eintracht Recklinghausen, ein Verein der sich gerade aus Union 05, Preußen Hochlarmark und Wacker Recklinghausen neu gebildet hatte und in der Landesliga spielte.“
Als Seniorenspieler ging Lothar wieder zurück nach Leusberg. Die Eintracht hatte als Trainer Hubert Wiatr verpflichtet. „Mit Wiatr, den ich schon aus der Kreisauswahl kannte, kam ich nicht klar. Als er sich bei der Eintracht vorstellte, da war ich ja noch in der Jugend, sagte er als erstes zu mir, ich sollte mir die Haare schneiden lassen! Das ließ ich mir natürlich nicht sagen, informierte unseren Vorsitzenden Siering und ging in die 2. Kreisklasse zum FC. Am Ende der Saison 1974/75 stiegen wir in die 1. Kreisklasse auf.“
Auszug aus „Werner ‚Enna‘ Grau …“ (Vestischer Kalender 2019)
( … ) Otto Grau kannte Schalkes ehemaligen Spieler und damaligen Vereinswirt Ötte Tibulski und ein Wechsel zu den Königsblauen wurde perfekt gemacht. „Als Berufsfußballer übte ich meinen Beruf als Dreher nicht mehr aus. Ich wohnte weiter in Datteln und fuhr täglich mit einem Ford 17m, den Schalke zur Verfügung stellte, zum Training und zu den Spielen. Jahrelang war ich mit einer Kreidler Florett zum Training in Datteln gefahren und kam immer an einer Eisdiele vorbei, wo viele hübsche Mädchen saßen. Aber mit einer Kreidler machte man keinen Eindruck. Der 17m mit Weißwandreifen und Schiebedach machte da schon mehr her. Als ich einmal vom Training in Schalke kam, hielt ich an der Eisdiele und rief: Na, Lust auf eine Spritztour? Im Nu war der Wagen voll mit hübschen Mädchen und wir kurvten durch die Gegend: Ahsen, Flaesheim, Stausee, Erkenschwick. Ohne den 17m hätte ich mich das nie getraut! Als Klaus Fichtel 1965 nach Schalke kam, bildete ich mit ihm eine Fahrgemeinschaft. Eine Woche fuhr er, eine Woche ich. So sparten wir Sprit und es passte gut, denn er wohnte in Waltrop auf der Friedhofstraße. Zufällig war er dort Nachbar meiner Schwester!“